30 Grad und Sonne

In Vietnam fahre ich nur die Hauptstrasse Richtung Süden. Es ist flach und ich komme gut voran. In Vinh mache ich nochmal zwei Tage Pause, bevor es  seit langem mal wieder bergauf geht. Nach fast 700 Höhenmetern bin ich an der Grenze zu Laos. Dort bekomme ich für 33 Dollar ein Visa on Arrival und kann nach 20 Minuten warten weiter fahren.
In Laos hat sich das Wetter geändert, es ist jetzt angenehm warm aber recht windig. So fahre ich in kurzer Hose und T-Shirt zwei Tage lang zum Mekong. Auf der Strasse ist nicht allzu viel Verkehr und ich treffe immer wieder andere Touristen. Nach Zwei Tagen komme ich auf die Hauptstrasse, die dem Verlauf des Mekong folgt. Hier ist deutlich mehr Verkehr, aber in der Sonne rollt es gut dahin und immer wieder kann ich über den Fluss nach Thailand sehen. Nach drei Tagen erreiche ich die Hauptstadt Vientiane. In Vientiane verbringe ich die Weihnachtsfeiertage unter Palmen. Mein Visum für Thailand habe ich am 1. Weihnachtsfeiertag in der Botschaft beantragt und am folgenden Tag konnte ich es abholen. Die Botschaft war völlig überlaufen von Touristen, die ebenfalls ein Visum wollten, aber nach zwei Stunden warten hatte ich das Visum für ca. 25 Euro. Jetzt kann es nach Thailand gehen.
Über die Freundschaftsbrücke zwischen Laos und Thailand darf man nicht mit dem Fahrrad fahren, aber einen anderen Grenzübergang gibt es nicht, also probiere ich, wie weit ich komme. Nach der Ausreise aus Laos gibt es eine "Kreuzung", die nur dafür da ist um von Rechtsverkehr auf Linksverkehr umzustellen. Kurz nach der Kreuzung stehen vor einem Kontrollposten Schilder, das die Strasse für Fahrrad- und Motorradfahrer gesperrt ist. Am Kontrollposten werde ich freundlich durchgewunken und so geht es ohne Probleme nach Thailand. Zu Silvester mache Pause in Khon Kaen, wo vor einem Einkaufszentrum eine Bühne aufgebaut ist. Es spielen verschiedene Bands und pünktlich zum neuen Jahr gibt es ein großes Feuerwerk. Nach Khon Kaen fahre ich tagelang auf einen zweispurigen Schnellstrasse, auf dem Standstreifen kann man sicher fahren, aber wirklich Spass macht es nicht. Bis zur Küste ist es jetzt nicht mehr weit und dann ist erstmal Urlaub angesagt....















Es geht nach Vietnam

Es geht weiter Richtung Süden. Doch als ich morgens in Zhongcheng losfahre, wird der Verkehr immer weniger und die Straße immer schlechter und schlammiger, bis sie irgendwann gesperrt ist. Um die Baustelle zu umfahren muss ich ein gutes Stück zurück fahren, aber Abstecher hab mich zu viel Zeit gekostet, also erstmal ab in das Hotel in dem ich am Morgen gestartet bin. Am nächsten Morgen geht es noch einige Kilometer zurück, bevor ich auf die Alternativ Route abbiege. Die Straße geht an einem Fluss entlang und ist flach, aber es geht durch viele Tunnel, teilweise 2-5km lang, und eine Lüftung gibt es nicht, so fällt das Atmen schwer. Am nächsten Tag geht es an einem andern Fluss durch ein schönes Tal, leider ist auf der schmalen Straße recht viel Verkehr. Am Abend komme ich in Yanjin an. Die letzten Tage war ich immer am rechnen, ob ich es vor Ende meines Visums an die Grenze schaffe. Ergebnis: theoretisch ja, aber es wird sportlich. Um nicht in Zeitnot zu geraten, entschließe ich mich mit dem Bus nach Kunming zu fahren. Von Kunming brauche ich noch etwa eine Woche bis zur Grenze von Vietnam. In Lào Cai geht es ohne Probleme über die Grenze. In China hat mir die Zeit nicht gereicht, um ein Visum für Vietnam zu beantragen, deshalb kann ich nur 15 Tage im Land bleiben. Nach fast drei Monaten in China, ist es schon fast ein kleiner Schock, wenn aufeinmal fast jeder englisch spricht und man den Ganzen Tag gegrüßt wird. Der Straßenverkehr ist ähnlich hektisch wie in China, nur sind hier viel mehr Roller unterwegs. Und die wenigsten Roller sind hier elektrisch, in China hat es fast nur elektrische Roller gegeben. Am zweiten Abend treffe ich Bas aus Holland, mit ihm fahre ich zwei Tage zusammen. Danach trennen sich unsere Wege wieder, weil er nach Hanoi fährt und ich Richtung Süden abbiege.















Chengdu/Leshan

Mit neuer Motivation geht es leichter voran, aber in Mianyang muss ich wegen einer Erkältung einige Tage pausieren. Nachdem ich wieder fit bin fahre ich zwei Tage bis Chengdu. Vom Hostel in Chengdu will ich eine Tour zur Forschungsstation für Riesenpandas machen, leider gibt es außer mir keine anderen Teilnehmer, und die Tour findet nicht statt. Also entschließe ich mich, die 10 km mit dem Fahrrad zu fahren. Die Forschungsstation ist ein riesiger Park, in dem man Rote- und Riesenpandas in ihren Gehegen beobachten kann. Sie klettern auf Bäume, fressen Bambus und manchmal posieren sie vor den Kameras der Touristen.
Nach zwei weiteren Tagen auf dem Rad bin ich in Leshan. Dort steht der größte in Stein gehauene Buddha der Welt. Von den Ausflugsbooten kann man den 71 Meter großen Buddha von Leshan bestaunen. Man kann ihn auch ganz aus der nähe betrachten und hinauf gehen, dazu sind meine Beine aber zu schwer und so bleibt es bei der Bootstour.





















China Teil 2

Ich habe lange nix mehr von mir hören lassen. Mir hat es etwas an der Motivation gefehlt, nicht nur zum schreiben, auch zum fahren. Häufig bin ich nur jeden zweiten Tag gefahren und hab an den Pausentagen nur im Hotel rumgehangen. Inzwischen ist die Motivation zum Fahren wieder gestiegen und ich bin wieder zügiger unterwegs, trotzdem mache ich immer wieder Pause, weil das Wetter nicht immer so toll ist.



Fahrradreparatur im Hotelzimmer.







In einer Baustelle versinke ich bis zum Knöchel im Schlamm, aus den Bildern ist der schlimmste Dreck schon wieder weg, teilweise hat sich das Vorderrad nicht mehr gedreht.


Wenn man in der Xi'An ist, darf natürlich der Besuch der Terrakotta Armee nicht fehlen.